Zum Fliegen nach Laos
Wir haben unsere Laosreise vor vier Tagen in Houay Xai begonnen. Dort hatten wir eine Tour bei Gibbon Experience gebucht. Das Programm: mit Ziplines über Urwaldschluchten fliegen. Ob wir uns das trauen?
Houay Xai, liegt im Norden von Laos. Wir sind mit dem Bus aus Thailand hier angekommen. Es war schon stockdunkel und der Busbahnhof fast menschenleer. Zusammen mit vier Bayern und einer Schweizerin haben wir das letzte Tuktuk genommen und uns in die Stadt bringen lassen. Unser Hotel hatten wir vorher gebucht. Gut so. Wir waren müde und wollten nur noch ankommen.
Houay Xai ist ein lang gezogener Ort entlang der Hauptverkehrsstraße. Touristen suchen hier nach dem besten, oder dem günstigsten Essen. Sie werden bedient von freundlichen Menschen, die sich offenbar auf den ständigen Strom von Backpackern eingestellt haben.
Gibbon Experience – auch für Backpacker 50plus
Am Morgen sind wir zum Büro von Gibbon Experience gelaufen. Mit einem Songthon, das sind kleine LKWs mit Ladeflächen für Personen, haben die Guides uns und sieben weitere Teilnehmer in den Urwald gebracht, etwa 80 Kilometer von Houay Xai entfernt.
Die Gibbeon Touren werden vom Veranstalter für Menschen bis maximal 50 Jahren empfohlen. Ausserdem sollen die Teilnehmer auch noch körperlich gut in Schuss sein. So steht es auf der Internetseite. Wir hatten bei der Anmeldung als Ü50er aber kein Problem. Und auch der Anstieg im Urwald war für uns gut machbar. Wir sind Wandern gewohnt, aber wir sind sicher keine absoluten Sportskanonen. Also an alle 50plus: nicht abschrecken lassen!
Demnächst gibts hier auch ein Video dazu.
Nach einer Stunde Fußmarsch blicken wir dann auf eine breite Schlucht herunter, über die ein langes Stahlseil gespannt ist. Vor ein paar Monaten soll ein Gast abgestürzt sein. Einfach nicht daran denken! Unsere Guides haben noch einmal genau die Sicherheitsvorschriften erklärt und dann gehts los. Einmal abgestoßen fallen wir in unsere Gurte und rasen mit einem Affenzahn über die Schlucht.
Gibbon experience – ohne Gibbons
Beim ersten Start mit der Zipline habe ich weniger Angst als erwartet. Es geht nicht steil bergab, so dass ich die Höhe des Stahlseils noch nicht erkennen konnte. Etwa auf der Hälfte der 400 Meter langen Strecke, beim ersten Blick nach unten, schießt mir dann das Adrenalin in die Adern. Fantastisch! Zehn weitere Lines haben wir an dem Tag noch vor uns.
Der Name der Tour, Gibbon experience, ist etwas irreführend. Gibbons sind Affen, die hier früher sehr weit verbreitet waren. Man braucht aber schon sehr viel Glück, um die Tiere auf der Tour zu sehen. Wir haben auch keine gesehen. Der Erlös der Tour, so haben wir gelesen, soll zum Teil für den Erhalt des Urwaldes eingesetzt werden und damit auch für den Erhalt der Gibbeons.
Duschen im Baumhaus – 50 Meter über der Erde
Die letzte an diesem Tag bringt uns in ein riesiges, vierstöckiges Baumhaus. Fünfzig Meter hoch im Urwald ist es hier erstaunlich komfortabel, mit Toilette und fließendem Wasser. Bei der Dusche im Freien stehen wir auf ziemlich dünnen Sparren, mit Blick in die Baumkronen der Bäume darunter. Zum duschen braucht man also etwas Mut.
Und dann gibts klassisch laotisches Abendessen. Lecker! Für das Catering sind Frauen aus einer kleinen Siedlung in der Nähe des Baumhauses zuständig.
Bei den Mengen, die sie zubereiten, ist sicher noch nie jemand hungrig ins Bett gegangen. Die Essensreste und den eigenen Proviant verstauen wir in einer Kiste. Das sei wichtig, sagen die Guides, wegen der Baumratte, die in der Nacht das ganze Baumhaus nach Essbarem durchkämmen. Später sind wir dann von dem Getrappel wach geworden – aber auch wieder darüber eingeschlafen.
Der Sonnenuntergang war sensationell – und kurz.
Am nächsten Tag haben wir noch einen Urwaldriesen gesehen. 200 Jahre alt soll der gewaltige Baum sein, vielleicht älter.
Wir würden die Gibbon experience immer wieder machen. Für die Express Tour haben wir 175 € pro Person gezahlt.
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