Backpacker über 50 – warum eigentlich?
Schon verdammt viel erlebt als Backpacker über 50!
Unser vierter Reisetag, kurz nach neun. Wir sitzen in Houay Xai im Schatten auf einer Terrasse am Mekong und genießen unser Frühstück: Café Lao, Pfannkuchen, Fruchtsalat. Ja, stimmt, das ist kein einheimisches Frühstück. Wir essen und trinken was uns schmeckt.
Mit einem Songthon haben wir uns hierher bringen lassen. Das sind kleine LKWs und man sitzt hinten auf Pritschen. Vor der Fahrt verhandelt man über den Preis. Wir haben 10.000 Kip bezahlt, etwa ein Euro.
Und gleich geht’s mit dem Boot weiter. Gestern haben wir uns die Tickets dafür geholt – wir haben es zumindest versucht. Wo es die gab war uns zunächst nicht klar und als wir es schließlich doch noch herausgefunden hatten, da standen wir vor einem mittlerweile verschlossenen Schalter. Also sind wir heute morgen etwas früher aufgestanden und haben heute morgen doch noch Tickets bekommen.
Warum nicht einfacher reisen – statt Backpacker über 50?
Wären wir mit einer Reisegruppe hierher gereist, dann wäre das alles einfacher gewesen. Studiosus bietet zum Beispiel Reisen nach Laos an. Und warum machen Alina und ich nicht so etwas? Der Preis für organisierte Reisen ist ein Argument, aber nicht das entscheidende. Wir schlafen auf unseren Reisen auch nicht in den billigsten Hotels, außer wir finden gerade die interessant. Und auch beim Essen und bei den Transportmitteln sind wir keine Billigheimer. Also wenn es nicht das Geld ist, warum dann? Weil wir lieber selbstbestimmt reisen. Dafür nehmen wir dann auch gerne den größeren Aufwand in Kauf – sogar doppelte Gänge zum Ticketschalter. Na ja – dass wir gerne zwei mal dorthin gegangen sind behaupte ich dann doch nicht. Aber Organisation gehört für uns halt dazu.
Für uns. Wir wollen niemanden von dieser Reiseform überzeugen. Wozu auch? Eine Rucksackreise über 50 mag stressiger sein, als eine organisierte Reise zu buchen. Aber für uns ist der Spaßfaktor einer individuellen Reise aber einfach viel höher.
Und jetzt haben wir ja auch alles geschafft und warten zufrieden auf die Abfahrt. Backpacker 50plus sehen wir hier übrigens auch einige. Davon gibts mehr als viele denken.
Der Mekong ist hier etwa so breit wie der Rhein in Köln und vor uns liegen 10 Longboats aufgereiht im Wasser. Das sind etwa 30 Meter lange, ziemlich schmale Boote mit einem Blechdach. Mit einem dieser Boote werden wir gleich starten, von Houay Xai nach Luang Prabang, der alten Königsstadt. Die Bootstour dauert zwei Tage. Ob es erholsam oder anstrengend wird – wir wissen es noch nicht. Jedenfalls soll die Fahrt auch durch Urwaldgebiete gehen. DArauf freue ich mich schon.
Die letzten zwei Tage waren wir schon im Urwald und haben an der Gibbon Experience teilgenommen. Ein riesiger Spaß.