Bambusratte oder Croissant
Vor zwei Tagen, im Baumhaus im Dschungel hat die eine oder andere Bambusratte nachts vorbei geschaut, um unsere Vorräte zu fressen. Im Dunkeln haben wir die Tiere nicht aber nur gehört. Heute haben wir dann gesehen, wie so eine Ratte aussieht. Leider haben wir kein Foto davon gemacht.
Aber von Anfang an. Vom Almosengang der Mönche sind wir direkt zum Morgenmarkt gegangen, in der Hoffnung auf Kaffee und einer Kleinigkeit zu essen. Etliche Stände waren schon aufgebaut, an anderen brachten die Händler gerade ihre Waren – mit dem Handwagen, viele auch vorne auf dem Motorroller, und einige Frauen mit zwei Körben, die sie an einem Stock über die Schulter trugen?
Der Nachtmarkt, den wir uns am ersten Tag in Luang Prabang angesehen hatten, ist nur für Touristen. Hier, auf dem Morgenmarkt kaufen nur die Laoten ihre Nahrungsmittel, so scheint es mir zuindest. Ich habe keinen der staunenden Touristen gesehen, der auch nur einmal von den Auslagen probiert hätte – zum Beispiel von den gegrillten Fröschen am Spieß. Und auch nur die Einheimischen kauften von den Fischen, den die Frauen auf Holzklötzen zerhackten, oder die noch lebenden Bambusratten – etwa drei mal so groß wie Hamster und genau so knuffig – und für die Laoten wohl eine Delikatesse. Als Bambusrate lebst du gefährlich in Laos und landest auch schon mal im Kochtopf. Auch wir hatten Hunger.
Begegnung mit der Polizei
Mittendrin in dieser für uns fremden kulinarischen Welt entdeckten wir einen Kaffeestand mit Croissants – und zwei freie Plätze. Unsere Rettung! Manchmal ist das gewohnte Essen einfach doch das beste – heute morgen waren wir auf jeden Fall hundertprozentig dieser Meinung. Außerdem waren die Bambusratten ja auch noch nicht zubereitet.
Neben uns am Kaffeestand saßen zwei Männer. Wir dachten sie wären Chinesen oder Japaner, denn der Kaffee war ziemlich teuer für hiesige Verhältnisse. Es stellte sich aber heraus, dass die zwei doch Laoten waren, von der Polizei, wie sie sagten. Wir haben bisher kaum Polizisten gesehen hier. „Die haben oft keine Uniform an“, erklärte uns einer der Polizisten.
Barbecue mit Rindfleisch
Abends haben wir dann noch richtig gegessen: Barbecue laotisch. Der Kellner stellt einen Topf glühender Kohle auf den Tisch und darauf kommt das Grillblech. Am Rand wird das ganze mit Wasser aufgefüllt und oben kommt das Fleisch drauf.
„Rind“ hat uns der Kellner versichert – und es schmeckte auch so. Im Wasser am Rand haben wir dann das Gemüse gekocht und die Kräuter und den Salat. Das haben wir uns von den Gästen am Nachbartisch abgeguckt. Und dann noch ein Ei drauf! Lecker!