Busreisen in Laos – Zehn Stunden für 230 Kilometer

Der große Bus war deutlich bequemer als der Minibus am Tag vorher © 2017
Das Land besser kennen lernen – mit Busreisen in Laos

So sind Busreisen in Laos: Blick aus dem Busfenster – Reiseeindrücke: Ein Baby wird von einer alten Frau in einer Wanne am Straßenrand gebadet. Wasserbüffel trotten über den Asphalt. Klapprige, graue Holzhäuser am Straßenrand.

Sechs bis acht Stunden soll die Fährt mit dem Bus von Luang Prabang nach Phonsavan dauern. Diesmal nehmen wir den großen Bus – der am Ende nach sechs oder acht, sondern nach zehn Stunden ankommt. Es geht vorbei an hunderte von Holzunterständen, an denen vor allem laotische Frauen Obst und Gemüse verkaufen. In diesem Land, so mein Eindruck, möchte jeder jedem etwas verkaufen.

Wir nehmen es unserem Busfahrer nicht übel, dass er für gerade mal 232 Kilometer Kilometer so lange braucht. Es geht Serpentinen rauf und runter. Für Busreisen in Loas braucht man Geduld. Teilweise sind wir unter und teilweise sind wir über den Wolken. Wir fahren durch spektakuläre Urwälder. An anderen Stellen ist alles abgeholzt.

Busreisen in Laos – auf gefährlichen Straßen

Wir halten an. Vor zwei Minuten hat sich unser Busfahrer an zwei kleinen LKWs vorbei gequetscht, die quer auf der Straße standen. Hundert Meter weiter steht eine Menschenmenge am Straßenrand und schaut in den Abgrund. Ein LKW ist rund 100 Meter in die Tiefe gestürzt. Furchtbar. Es ist vermutlich kein Rettungswagen unterwegs, geschweige denn ein Hubschrauber. Wir sind in Laos.

Einen guten Überblick übers Busfahren hier haben wir erlebe-laos.de gefunden und bei Backpacker-Weltreise.

Schließlich kommen wir doch noch an in Phonsavan, unser Ziel für heute. Es ist gerade mal fünf Grad „warm“. Was ist das!? Wir sind in Laos und bisher hatten wir so um die 30 Grad.

Wir haben unser Zimmer gebucht und werden im Minibus abgeholt. Alle Fahrgäste möchten gerne so nah wie möglich an der Heizung sitzen. Mit uns im Bus sind zwei Schweizerinnen. Die beiden Krankenschwestern arbeiten für zwei Wochen im hiesigen Spital, erzählen sie. Im Austausch kommen auch laotische Krankenschwestern in die Schweiz.

Phonsavan ist, ja, ich muss es so sagen: Phonsavan ist zumindest auf den ersten Blick ziemlich hässlich. Und die Kälte macht es nicht besser. Wiederholt sich hier ge? Auch da hat es uns nach langer Anreise zunächst nicht gefallen. Ich komme mir etwas nörgelig vor – aber das ist nun mal unser erster Eindruck.

Laos – Tad Kuang Xi: mit dem Motorroller zu den Wasserfällen

Wasserfall Tad Kuang Xi © 2017
Gaaaanz langsam nach Tad Kuang Xi (Kuang Si)

Für unsere Fahrt zu den Wasserfällen von Tad Kuang Xi wollen wir uns einen Motorroller ausgeliehen. An dem Mietvertrag hätten die Rechtsexperten einer deutschen Verbraucherzentrale sich vermutlich wunderbar abarbeiten können. Unser Eindruck: wenn etwas passiert, dann müssen wir zahlen. Also hoffentlich passiert nichts.

Motorradunfall in Laos

Vor gut einem Jahr sind zwei wunderbare Freunde von uns hier in Laos mit dem Roller verunglückt. Nelly und Ralf, wir grüßen euch herzlich! Beim Krankenrücktransport war die Auslandsreisekrankenversicherung nicht besonders  hilfreich, so erzählen die beiden. Der ADAC dagegen hätte zügig geholfen. Wenn ich nicht gerade blogge, dann bin ich Reise- und  Verbraucherjournalist beim WDR und ich interessiere mich immer für solche Erfahrungen. Also liebe Backpacker, wenn ihr auch schon Unfälle in Laos, oder in anderen Ländern erlebt habt, dann schreibt gerne dazu einen Kommentar.

Wir haben uns also trotzdem einen Motorroller ausgeliehen. Bei solchen Versicherungsbedingungen muss sich jeder selbst überlegen, ob er dieses Risiko eingehen will. Tipp für alle, die lieber nicht auf das Moped steigen möchten: Es fahren auch Busse. Vermutlich in den meisten Hotels in Luang Prabang kann man die Tour zu den Tad Kuang Xi Wasserfällen buchen. Wie die Touristen bei Busfahrten versichert sind weiß ich nicht, aber vermutlich besser.

120.000 Schlaglöcher bis Tad Kuang Xi

Bis zu den Wasserfällen sind es von Luang Prabang aus etwa 30 Kilometer. Auf der Strecke dorthin mussten wir geschätzten 120.000 Schlaglöchern ausweichen. Noch unangenehmer als die offenen Löcher im Asphalt waren für mich die Senken in der Fahrbahn, denn die sind vorher nur schwer zu erkennen. Meine Empfehlung ist also: gaaaanz langsam fahren. Die Einheimischen rasen übrigens auch nicht und die wissen warum. Trotz der Schlaglöcher hat uns die Fahrt unheimlich viel Spaß gemacht – ehrlich gesagt besonders mir, weil ich gefahren bin.

Früh aufstehen!

Der Wasserfall war dann spektakulär – und total überfüllt. Wir sind einfach zu spät angereist. Trotzdem hat sich die Anreise für uns gelohnt. Auch der Rummel um die Wassefälle war interessan

Zwei Backpacker 50 plus, die wir am Abend in Luang Prabang getroffen haben, haben uns erzählt, dass sie morgens da waren und den Wasserfall und die Schwimmbecken davor fast für sich allein gehabt hätten. Klarer Vorteil also für Frühaufsteher.

Mit Bikini am Tad Kuang Xi

Am Fuße des Wasserfalls haben die Betreiber des Geländes ausgewiesene Badestellen eingerichtet. Enfach mit dem Bikini herumlaufen entspricht nicht dem Laotischen Feingefühl und wer respektvoll reist, der sollte das auch nicht einfach tun. Hier ist es aber mal ausdrücklich erlaubt. An den Badestellen gibt es Umkleidekabinen. Also wer mag – Badesachen nicht vergessen.

Tad Kuang Xi aus Bärensicht

Das Bärengehege (Bear Rescue Centre) auf dem kurzen Weg zum Wasserfall hat uns nicht besonders angesprochen. Ich kenne mich mit der Bärenhaltung in Zoos und Wildgehegen nicht aus, aber aus Bärensicht scheint mir das Bear Rescue Centre kein besonders schönes Zuhause zu sein – aber wahrscheinlich schöner als der Tod durch Wildhändler. Denn davor sollen diese Bären hier gerettet worden sein.

Bei der Recherche für meinem letzten Reisefilm (Wunderschön – durch das wilde Mecklenburg im WDR-Fernsehen) haben wir unter anderem den Wildpark in Güstrow besucht. Die beiden Bären dort, Fred und Frode, leben eindeutig luxoriöser als die Asiatischen Schwarzbären hier. In den Film haben es die beiden Braunbären schließlich trotzdem nicht geschafft. Und eigentlich verbieten sich solche Vergleiche auch, oder? Die Menschen in Deutschland haben auch luxoriösere Unterkünfte als die Menschen hier.